Harald, du bist schon sehr lange in der Branche tätig. Deine letzte Position vor dem Ruhestand und vor der Aufnahme der Arbeit im BiW war die Schulleitung der EurAka, einer Ausbildungsstätte für die Veranstaltungsbranche. Was hat dein Feuer für die Veranstaltungsbranche entfacht, sodass es dir ein Anliegen wurde, auch andere dafür zu begeistern?
Im Prinzip war es der Zufall. Ich wollte Maschinenbau studieren und musste nebenbei Geld verdienen. Statt wie viele Andere Taxi zu fahren, bekam ich die Gelegenheit, von einem Kumpel einen Aushilfsjob am Staatstheater Hannover zu übernehmen. So bin ich zum Theater und zur Veranstaltungstechnik gekommen. Als Abendaushilfe bedient man die Verfolgerscheinwerfer und erledigt allerlei technische Arbeiten rund um die Bühne. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht. Mich hat fasziniert, dass man mit Technik, Kultur und vielen verrückten Menschen zu tun hat. Ich habe dann mit dem Maschinenbaustudium aufgehört und zum Theater in die Bühnen- und Studiotechnik gewechselt. Das war mein Einstieg in die Branche. Ich war 24, als ich im Theater angefangen habe, seither mache ich das!
Dann machte ich nach und nach meine verschiedenen Scheine – Beleuchtungsmeister, Bühnenmeister und so weiter – die man braucht, um Leitungsfunktionen übernehmen zu können. Die Beleuchtungs- und Tonabteilungen wurden zu der Zeit von einer einzigen Person geleitet. Ich war in dieser Position daher auch für den Ton verantwortlich – und er hat mich schnell fasziniert. Die Menschen dort sind speziell, äußerst ambitioniert und unangepasst, das hat mir gut gefallen. Deshalb macht es mir auch sehr viel Spaß mit euch, dem VDT, zusammenzuarbeiten.
Mit den Wechseln von einem Theater zum nächsten konnte ich meine Karriereleiter erklimmen. Nebenbei habe ich immer unterrichtet, was mir schon seit jeher viel Freude gemacht hat – sowohl für die Industrie- und Handelskammer als auch in den Unternehmen, in denen ich tätig war. Ich vermittle Anderen gern, wie Dinge funktionieren oder wie man sie besser nicht tun sollte. Oder wie man sicher arbeitet: Mein Hauptthema gegen Ende meiner Berufstätigkeit war das Thema Veranstaltungssicherheit. Schließlich kam dann das Angebot, an der EurAka zu arbeiten. Dort war ich 16 Jahre lang beschäftigt.